Bei bestem Wetter lud die SPD Viernheim am Ostermontag zu einem gemütlichen Spaziergang zu Viernheims „Kannestraubentränk“ ein. Startpunkt war der Bonanza-Spielplatz, wo nach der Begrüßung durch die Ortsverein-Vorsitzenden Jenny Dieter und Michael Kosbau für einen kurzen Moment innegehalten wurde, um anlässlich des Ukraine-Kriegs an die vielen Opfer kriegerischer Auseinandersetzung weltweit zu erinnern. Dazu las Michael Kosbau das Gedicht „Frieden“ von „Siegfried Diezmann“ vor.
Dann ging es über den Ochsenbrunnenweg und die Hofmannschneise hin zur „Kannestraubentränk“ (Johannestraubentränke). Besonders angenehm und interessant waren die kleinen Unterbrechungen, die Jenny Dieter nutzte, um von der Historie der Wege im Viernheimer Wald und schließlich auch der Tränke zu erzählen. Selbst alteingesessene Viernheimer*innen lernten noch etwas Neues über ihre Stadt kennen. So wurde die „Kannestraubentränk“, von der heute nur noch der massive Graben zu erkennen ist, damals als beliebtes Ausflugsziel für Maikuren genutzt. Tische und Bänke luden zum Waldpicknick ein und über eine Brücke konnte die vom Wassergraben eingeschlossene Insel erreicht werden. Der Name soll sich ableiten von dem Wassergraben, der zahlreichen Wildtieren als beliebte Tränkstelle diente und den auf der Insel wild wachsenden Johannissträuchern. Eine zweite Theorie lässt der Johannestraubentränke eine noch tiefere Bedeutung zukommen. So sollen dort Viernheims Ahnen am Johannestag ihre Sonnenwendfeier abgehalten haben (Quelle: Hans Mayr (1864–1958), Rektor, Verfasser der „Chronik der Stadt Viernheim“, 1948 zum Ehrenbürger ernannt).
Schnell regte sich innerhalb der Gruppe die Vorstellung, wie die Tränke wohl heute aussehen mag, wenn sie doch noch gepflegt werden würde und ob es möglich wäre, mithilfe einer Tafel auf die Historie dieses Ortes aufmerksam zu machen.
Mit dieser Idee machte sich die Gruppe schließlich wieder auf den Rückweg zum Bonanza-Spielplatz, wo sich herzlich verabschiedet wurde. Die Resonanz war so gut, dass über weitere Aktivitäten dieser Art bereits nachgedacht wird.