„Einszweidrei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ein Wilhelm-Busch-Zitat als Überschrift eines Weihnachtsgrußes? Nun, wir sind der Meinung, dass diese Aussage mehr als zutreffend ist. Sind tatsächlich bereits zwölf Monate vergangen, als wir Ihnen voller Hoffnung neben einem besinnlichen Weihnachtsfest ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr wünschten? Ja, es ist ein Jahr vorüber. Ein Jahr, in welchem sich gefühlt eine Katastrophe an die nächste reihte.
Im Januar stürmen und besetzen Anhänger des abgewählten Präsidenten Trump gewaltsam das Kapitol in Washington, wobei mehrere Menschen getötet werden. Deutschland beschäftigt sich mit dem Corona-Lockdown, Impfungen, Mutationen und den immer aggressiver auftretenden Querdenkern. Im Februar putscht in Myanmar das Militär und stürzt die Regierung von Aung San Suu Kyi. Der März bringt Regel-Wirrwarr und Impfchaos, die politisch Verantwortlichen stehen massiv in der Kritik. Eine Maskenaffäre schürt das Misstrauen. Der Frachter „Ever Given“ blockiert ab dem 23. März für mehrere Tage den Suezkanal, wodurch Hunderte andere Schiffe die Wasserstraße nicht durchqueren können und somit hohe wirtschaftliche Kosten entstehen. Im April verlegt Russland Truppen an die ukrainische Grenze. Während international die Besorgnis vor einem neuen Krieg zunimmt, spricht Russland von Übungen. Der Mai erweist sich nicht als besser: In Israel führen Unruhen dazu, dass Israel und die Hamas einen Raketenkrieg führen, in Norditalien wird bei einer Seilbahn wohl absichtlich das Notbremssystem ausgeschaltet, was zur Folge hat, dass 14 Menschen ihr Leben verlieren. Wie durch ein Wunder überlebt ein fünf Jahre alter Junge. Das Regime in Belarus zwingt eine Ryanair-Maschine aus Athen kommend zur Landung, um den Regimekritiker Roman Protassewitsch und seine Freundin inhaftieren zu können. Der Juni beschert uns heftige Unwetter mit anschließenden Hitzewellen, wobei es zu Starkregen mit Blitzeinschlägen und Überschwemmungen kommt. Über Tschechien fegt ein Tornado hinweg, der mehrere Dörfer dem Erdboden gleichmacht und fünf Todesopfer sowie mehr als 200 Verletzte fordert. In Würzburg tötet ein 24-jähriger Somalier mit einem Messer mehrere Menschen. Die Behörden gehen von einem islamistischen Anschlag aus. In Mali verlieren zwölf Bundeswehrsoldaten ihr Leben bei einem Bombenanschlag. Eine der schlimmsten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit ereignete sich Mitte Juli. In Deutschland werden insbesondere die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getroffen, aber auch Sachsen, Thüringen, das Erzgebirge sowie die Sächsische Schweiz und die Oberlausitz bleiben nicht unverschont. Der Landkreis Ahrweiler beklagt die meisten der im Westen Deutschlands 180 Menschen, die durch diese Naturkatastrophe ihr Leben verloren haben und zum Ende des Monats gelten noch immer sehr viele Menschen als vermisst. Auch unsere Nachbarländer Belgien und die Niederlande sind stark betroffen. Im August beherrschte der völlig missglückte Abzug der NATO aus Afghanistan die Schlagzeilen. In dessen Folge entwickelte sich die Lage in Afghanistan zu einem Desaster. Unser Bundespräsident nennt die dortige Situation eine menschliche Tragödie. Beim Fluchtversuch Tausender Afghanen zum internationalen Flughafen brechen Tumulte aus, bei denen viele Menschen sterben. Dazu kommen noch die Toten, die sich in ihrer Verzweiflung an Flugzeugen festhalten und in den Tod stürzen. In Südeuropa und Griechenland wüten verheerende Waldbrände. Auf La Palma bricht ein Vulkan aus. Bedingt durch die austretenden Giftgaswolken wird der Flughafen geschlossen und eine Ausgangssperre in Kraft gesetzt. In Deutschland erreichen die Benzinpreise Höchstwerte. Der September steht im Zeichen der Bundestagswahl, sodass auch Corona zeitweise in den Hintergrund rückt. Der Vulkan auf La Palma kommt auch im Oktober nicht zur Ruhe. Weiterhin bedrohen Lava, Asche und Rauch die Insel. Niemand kann sagen, wann der Vulkan zur Ruhe kommt. Im November geht die vierte Corona-Welle um. Bund und Länder arbeiten an einem neuen Infektionsschutzgesetz, was nicht bei allen auf Verständnis trifft. Die neue Mutante Omikron wird als äußerst ansteckend und besorgniserregend eingestuft. Die Menschen werden zu Booster-Impfungen aufgerufen, um sich und andere besser zu schützen. Der Weihnachtsmonat beginnt mit Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte. Die 2G-Regel dürfte uns die nächsten Wochen wohl begleiten.
Warum dies alles in einer Weihnachtsbotschaft, die doch eigentlich positive Ereignisse hervorheben sollte? Nun, in all diesen traurigen, manchmal auch schrecklichen Ereignissen ist eines deutlich herauszulesen: Die Menschen rücken in Krisenzeiten zusammen, sie helfen und unterstützen einander, ohne groß zu fragen. Das beste Beispiel ist die bedingungslose Hilfsbereitschaft bei der Flutkatastrophe. Das ist das, was wir uns allen gerade in der Weihnachtszeit eindringlich vor Augen führen sollten: Solange Menschen füreinander einstehen und Nächstenliebe leben, können wir alles schaffen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen im Namen der SPD Viernheim ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr vor allem anderen das Wichtigste: Gesundheit.